Kürzlich wurde für verschiedene Regionen in der Schweiz eine Lawinenwarnung herausgegeben. Wo genau welche Gefahrenstufe gilt und was Sie vor Ort beachten müssen, erfahren Sie hier bei News.de.
Am 18.05.2023 kam vom WSL Institute for Snow and Avalanche Research SLF eine Meldung für die Regionen Obersaxen – Safiental, Zermatt, Val Suot, Vouvry, Val S-charl, Flumserberg, Martigny-Verbier, Zervreila, Pays d’Enhaut und Rheinwald. Die Warnung ist vorerst für den Zeitraum vom 18.05.2023 bis zum 19.05.2023 gültig.
Lawinengefahr: Darauf sollten Sie achten!
Bezüglich der Schneebeschaffenheit meldet die Zentrale: „Durch die Erwärmung im Tagesverlauf und die Sonneneinstrahlung sind im Laufe des Tages Feuchtschneerutsche und Lawinen möglich. Touren im Gelände und Aufstiege zu Hütten sollten rechtzeitig beendet werden.“ Im Detail gab der Lawinenarndienst an: „Die frischen und etwas älteren Windleitbleche sind in manchen Fällen auslösegefährdet. Sie sind im steilen Gelände mit Vorsicht und Umsicht zu beurteilen. Lawinen können in Einzelfällen mittlere Grösse erreichen. Eine sorgfältige Routenwahl ist ratsam. Der Lawinenwarndienst verfügt derzeit nur über wenige Informationen, die im Gelände gesammelt wurden, so dass die Lawinengefahr vor Ort besonders gründlich untersucht werden sollte.“
„Triebschnee und Nassschneeproblem“
Begründet wird die aktuelle Gefahrenlage durch die als Lawinenprobleme definierten Kategorien „Triebschnee und Nassschneeproblem„:
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Triebschnee entsteht, wenn der Wind den Schnee von windzugewandten auf windabgewandte Stellen verfrachtet. Dies kann zu Schwachschichten in der Schneedecke führen, die zu Lawinenabbrüchen führen können.
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Bei Temperaturanstiegen, Sonneneinstrahlung oder Regen kann sich eine instabile Schneedecke bilden, weil der Schnee feucht wird. Der Nassschnee kann schwerer werden und in die tieferen Schichten der Schneedecke eindringen, was Schwachstellen und Schmelzformen begünstigt, die Lawinen auslösen können.
Trotz dieser recht einheitlich wirkenden Gefahrenwarnung sei jedoch zu beachten, dass die Warnstufen und die Details zur Schneebeschaffenheit sich in den einzelnen Regionen unterscheiden können.
Wo besteht aktuell Lawinengefahr in der Schweiz?
Für alle in der jüngsten Lawinenwarnung herausgegebenen Gebiete gilt die Warnstufe 2. Betroffen sind entsprechend:
- Münstertal
- Unteres Puschlav
- Oberes Puschlav
- Bergell
- Val dal Spöl
- Val Suot
- Sur Tasna
- Östliche Silvretta
- Samnaun
- Val Chamuera
- St. Moritz
- Zuoz
- Bernina
- Corvatsch
- Bivio
- Avers
- Savognin
- Albulatal
- Rheinwald
- Schams
- Domleschg – Lenzerheide
- Zervreila
- Val Sumvitg
- Obersaxen – Safiental
- Südliches Tujetsch
- Flims
- Davos
- Schanfigg
- Calanda
- Westliche Silvretta
- Südliches Prättigau
- Nördliches Prättigau
- Reckingen
- Saas Fee
- Zermatt
- Untere Vispertäler
- Leuk
- Riederalp
- Turtmanntal
- Mountet
- Val d’Anniviers
- Arolla
- Val d’Hérens
- Montana
- Haut Val de Bagnes
- Martigny-Verbier
- Conthey-Fully
- Val d’Entremont-Val Ferret
- Génépi
- Emosson
- Liechtenstein
- Flumserberg
- Alpstein – Alvier
- Glarus Mitte
- Glarus Nord
- Stoos
- Ybrig
- Gersau
- Glaubenberg
- Pilatus
- Monthey-Val d’Illiez
- Vouvry
- Kandersteg
- Obersimmental
- Engstligen
- Adelboden
- Iffigen
- Lenk
- Wildhorn
- Gstaad
- Niedersimmental
- Hohgant
- Jaun
- Bex-Villars
- Aigle-Leysin
- Pays d’Enhaut
Die hier gemeldeten Regionen sind jedoch nicht die einzigen, in denen gerade eine potenzielle Gefahr für Lawinen besteht. Vielmehr sind verteilt über die gesamte Schweiz Warnungen verschiedener Stufen weiterhin gültig.
Lawinengefahr? Was die Warnstufen bedeuten
Wie sich die Lage in nächster Zeit entwickelt, ist schwer zu sagen, auch die Meldestelle hat sich dazu bisher nicht geäußert. Sollten Sie in den betroffenen Gebieten Urlaub machen und dabei zum Wandern oder Skifahren unterwegs sein, informieren Sie sich besser bei den örtlichen Touristikzentren. In jedem Fall sei empfohlen, ausgeschriebene Wege und Pisten nicht zu verlassen. Entsprechend der Gefahrenstufen sollten Sie bestimmte Regeln befolgen, um sich nicht in Gefahr zu bringen.
Bei Stufe 2 wird die Gefahrensituation als mäßig eingeschätzt. Lawinen können vor allem an sehr steilen Hängen ausgelöst werden. Größere spontane Lawinen sind nicht zu erwarten.
- Besondere Vorsicht gilt allerdings bei einem ungünstigen Schneedeckenaufbau (Altschneeproblem).
Darüber hinaus empfielt es sich, auf die konkreten Lawinenprobleme zu achten:
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Vermeiden Sie Triebschneeablagerungen insbesondere an Übergängen von wenig zu viel und von weichem zu hartem Schnee.
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Wenn es auf eine trockene Schneedecke regnet, tritt das Problem in der Regel unmittelbar auf. Gutes Timing und eine gute Tourenplanung sind entscheidend bei der Lawinenvermeidung. Deshalb sollten Sie Lawinenauslaufbereiche beachten.
Wie gefährlich Lawinen vor allem für Wanderer und Skifahrer sein können und wie Sie sich im Ernstfall als Wintersportler verhalten müssen, lesen Sie hier und hier auf News.de.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Lawinenwarnung werden vom WSL Institute for Snow and Avalanche Research SLF bereitgestellt und von uns automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden täglich einmal aktualisiert (zuletzt am 19.05.2023 um 08:33 Uhr). Bitte beachten Sie, dass sich die Gefahrenstufen und Wetterbedingungen im Verlauf des Tages sowie von Tal zu Tal verändern können. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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