Kürzlich wurde für einzelne Regionen in der Schweiz eine Lawinenwarnung herausgegeben. Wo genau welche Gefahr gilt und was Sie vor Ort beachten müssen, erfahren Sie hier bei News.de.
Am 17.05.2023 kam vom WSL Institute for Snow and Avalanche Research SLF eine Meldung für die Regionen Val dal Spöl, Haut Val de Bagnes, Bergell, Münstertal, Arolla, Martigny-Verbier, Westliche Silvretta, Monte Rosa, Samnaun und Vouvry. Die Warnung ist vorerst für den Zeitraum vom 17.05.2023 bis zum 18.05.2023 gültig.
Lawinengefahr: Darauf sollten Sie achten!
Angaben zur Beschaffenheit der Schneedecke machte der Lawinenwarndienst der Schweiz im Lagebericht nicht. Zur Lawinenaktivität gab er jedoch an: „Die frischen und etwas älteren Windleitbleche sind in manchen Fällen auslösungsgefährdet. Sie sind im steilen Gelände mit Vorsicht und Umsicht zu beurteilen. Lawinen können mittlere Grösse erreichen. Die Anzahl und Grösse der lawinengefährdeten Stellen nimmt mit der Höhe zu. Eine sorgfältige Routenwahl ist ratsam. Der Lawinenwarndienst verfügt derzeit nur über wenige Informationen, die im Gelände gesammelt wurden, so dass die Lawinengefahr vor Ort besonders gründlich untersucht werden sollte.“
Als Ursache für die Gefahrenlage wird vom Lawinenwarndienst Triebschnee benannt. Triebschnee entsteht, wenn der Wind den Schnee von windzugewandten Hängen oder Kanten aufnimmt und auf windabgewandten Hängen oder Kanten absetzt. Durch die Verlagerung des Schnees kann es zu Schwachschichten innerhalb der Schneedecke kommen, die zu Lawinenabbrüchen führen können. Trotz dieser recht einheitlich wirkenden Gefahrenwarnung sei jedoch zu beachten, dass die Warnstufen und die Details zur Schneebeschaffenheit sich in den einzelnen Regionen unterscheiden können.
Lawinenwarnung bis Stufe 3!
Für alle in der jüngsten Lawinenwarnung herausgegebenen Gebiete gilt die Warnstufe 2. Betroffen sind entsprechend:
- Münstertal
- Unteres Puschlav
- Oberes Puschlav
- Bergell
- Val dal Spöl
- Val Suot
- Sur Tasna
- Östliche Silvretta
- Samnaun
- Val Chamuera
- St. Moritz
- Zuoz
- Bernina
- Corvatsch
- Basso Moesano
- Alto Moesano
- Die Riviera
- Untere Maggiatäler
- Untere Leventina
- Obere Maggiatäler
- Bleniotal
- Obere Leventina
- Bedrettotal
- Bivio
- Avers
- Savognin
- Albulatal
- Rheinwald
- Schams
- Domleschg – Lenzerheide
- Zervreila
- Val Sumvitg
- Obersaxen – Safiental
- Südliches Tujetsch
- Flims
- Davos
- Schanfigg
- Calanda
- Westliche Silvretta
- Südliches Prättigau
- Nördliches Prättigau
- Südliches Obergoms
- Binntal
- Reckingen
- Südliches Simplon Gebiet
- Nördliches Simplon Gebiet
- Mattmark
- Monte Rosa
- Saas Fee
- Zermatt
- Untere Vispertäler
- Leuk
- Riederalp
- Turtmanntal
- Mountet
- Val d’Anniviers
- Arolla
- Val d’Hérens
- Montana
- Haut Val de Bagnes
- Martigny-Verbier
- Conthey-Fully
- Val d’Entremont-Val Ferret
- Génépi
- Emosson
- Monthey-Val d’Illiez
- Vouvry
- Wildhorn
- Gstaad
- Jaun
- Bex-Villars
- Aigle-Leysin
- Pays d’Enhaut
Die hier gemeldeten Regionen sind jedoch nicht die einzigen, in denen gerade eine potenzielle Gefahr für Lawinen besteht. Vielmehr sind verteilt über die gesamte Schweiz Warnungen verschiedener Stufen weiterhin gültig. Die derzeit höchste Warnstufe 3 gilt unter anderem für die bekannten Urlaubsregionen
- Jungfrau-Region
- Engelberg
Was bedeutet die Gefahrenmeldung für Sie?
Wie sich die Lage in nächster Zeit entwickelt, ist schwer zu sagen, auch die Meldestelle hat sich dazu bisher nicht geäußert. Sollten Sie in den betroffenen Gebieten Urlaub machen und dabei zum Wandern oder Skifahren unterwegs sein, informieren Sie sich besser bei den örtlichen Touristikzentren. In jedem Fall sei empfohlen, ausgeschriebene Wege und Pisten nicht zu verlassen. Entsprechend der Gefahrenstufen sollten Sie bestimmte Regeln beachten, um sich nicht in Gefahr zu bringen.
Bei Stufe 2 wird die Gefahrensituation als mäßig eingeschätzt. Lawinen können vor allem an sehr steilen Hängen ausgelöst werden. Größere spontane Lawinen sind nicht zu erwarten.
- Besondere Vorsicht gilt allerdings bei einem ungünstigen Schneedeckenaufbau (Altschneeproblem).
Bei Stufe 3 ist die Lawinengefahr erheblich. Anzeichen für diese Gefahr sind das Auftreten von spezifischen Geräuschen und Rissen. Vor allem an steilen Hängen mit bestimmten Höhenlagen können Lawinen leicht ausgelöst werden.
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Für Wintersportler stellt dies die gefährlichste Situation dar und es ist unbedingt ratsam, risikomindernde Maßnahmen zu treffen und sehr steile Hänge zu vermeiden.
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Unerfahrene Wintersportler sollten sich besser auf geöffneten Abfahrten und Routen aufhalten.
Darüber hinaus empfielt es sich, auf das konkrete Lawinenproblem zu achten:
- Vermeiden Sie Triebschneeablagerungen insbesondere an Übergängen von wenig zu viel und von weichem zu hartem Schnee.
Wie gefährlich Lawinen vor allem für Wanderer und Skifahrer sein können und wie Sie sich im Ernstfall als Wintersportler verhalten müssen, lesen Sie hier und hier auf News.de.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Lawinenwarnung werden vom WSL Institute for Snow and Avalanche Research SLF bereitgestellt und von uns automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden täglich einmal aktualisiert (zuletzt am 18.05.2023 um 18:33 Uhr). Bitte beachten Sie, dass sich die Gefahrenstufen und Wetterbedingungen im Verlauf des Tages sowie von Tal zu Tal verändern können. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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