Nach Angaben der Vereinten Nationen wurde Fulgence Kayishema, einer der meistgesuchten Völkermordflüchtlinge der Welt, festgenommen. Er soll während des Völkermords in Ruanda 1994 2.000 Flüchtlinge ermordet haben. Foto mit freundlicher Genehmigung der UN IRMTC
25. Mai (UPI) – Nach Angaben der Vereinten Nationen wurde einer der meistgesuchten Völkermordflüchtlinge der Welt nach mehr als 20 Jahren festgenommen.
Der Internationale Residualmechanismus der Vereinten Nationen für Strafgerichtshöfe gab bekannt, dass Fulgence Kayishema am Mittwoch in Paarl, Südafrika, festgenommen wurde.
„Fulgence Kayishema war mehr als 20 Jahre lang auf der Flucht. Seine Festnahme stellt sicher, dass er endlich für seine mutmaßlichen Verbrechen vor Gericht gestellt wird. Völkermord ist das schwerste Verbrechen, das die Menschheit kennt“, sagte Oberstaatsanwalt Serge Brammertz.
Er wurde 2001 vom Internationalen Strafgerichtshof der Vereinten Nationen für Ruanda angeklagt und beschuldigt, direkt an einem Massaker in der katholischen Kirche von Nyang am 15. April 1994 beteiligt gewesen zu sein, bei dem mehr als 2.000 direkt an dem Massaker beteiligte Tutsi-Männer, -Frauen, ältere Menschen und Kinder ermordet wurden.
Der Fall wurde 2012 an die ruandischen Behörden weitergeleitet.
Den Mördern, darunter auch Kayishema, wird vorgeworfen, die Kirche niedergebrannt und das Gebäude anschließend dem Erdboden gleichgemacht und die Flüchtlinge darin begraben zu haben.
Anschließend seien die Leichen vom Kirchengelände in Massengräber überführt worden, heißt es in der Anklageschrift.