New York Paparazzi machen Jagd auf Harry und Meghan
Prinz Harry (l.) und seine Frau Meghan, Herzogin von Sussex, 2018 in London. Foto
© Aaron Chown/PA Wire/dpa
1997 starb Prinzessin Diana bei einem Verkehrsunfall in Paris – gejagt von Paparazzi. Ihr Sohn Harry macht die Presse für den Tod seiner Mutter verantwortlich. Nun ist der Prinz angeblich selbst nur knapp einem ähnlichen Unfall entkommen.
Sofort werden Erinnerungen an den Tod von Prinzessin Diana vor fast 26 Jahren wach: Prinz Harry (38) und seine Frau Herzogin Meghan (41) sind nach Aussage ihres Sprechers in New York von Pressefotografen verfolgt und schnell in einen schweren Unfall verwickelt worden. Auch Meghans Mutter Doria Ragland (66) saß demnach mit im Wagen.
New Yorks Bürgermeister Eric Adams verurteilte den Vorfall als „rücksichtslos und unverantwortlich“. Der New Yorker Polizei liegen zunächst keine Erkenntnisse über den Vorfall vor, wie eine Sprecherin der dpa sagte.
Nach dpa-Informationen aus dem Umfeld des Paares sollen sich allerdings Szenen abgespielt haben, die wie in einem Actionfilm, die hätten „tödlich“ enden können. Sechs Fahrzeuge mit verdunkelten Scheiben rasten demnach rücksichtslos um den Konvoi der Prominenten herum. Autos bretterten über den Bürgersteig und schossen über rote Ampeln, fuhren rückwärts in einer Einbahnstraße und blockierten einen fahrenden Wagen. Die Fahrer hatten am Steuer fotografiert und telefoniert.
Obwohl mehrfach von uniformierten Polizeibeamten konfrontiert, seien sie davongerast, um die Verfolgung fortzusetzen. Es gebe Aufnahmen von Sicherheitsleuten, die das Geschehen dokumentierten. Pläne, entsprechende Filmaufnahmen öffentlich zu machen, gebe es unmittelbar jedoch nicht, sagte eine Sprecherin des Paares auf dpa-Anfrage.
„Diese unerbittliche Verfolgungsjagd“
„Gestern Abend wurden der Herzog und die Herzogin von Sussex sowie Frau Ragland durch eine Gruppe äußerst aggressiver Paparazzi in einer geradezu katastrophalen Verfolgungsjagd verwickelt“, hatte zuvor in einer Mitteilung geheißen. „Diese unerbittliche Verfolgungsjagd, die mehr als zwei Stunden dauerte, führte zu mehreren Beinahe-Zusammenstößen mit anderen Fahrern auf der Straße, Fußgängern und zwei Beamten der New Yorker Polizei.“ Wie die dpa erfuhr, übernachtete das Paar bei Freunden und wollte die Paparazzi nicht zu deren Adresse führen.
„Es ist klar, dass die Presse, die Paparazzi, die richtigen Fotos bekommen wollen“, sagte New Yorks Bürgermeister Adams auf eine Frage bei einer entsprechenden Pressekonferenz zu einem anderen Thema. „Aber die öffentliche Sicherheit muss immer vorgehen.“ Ihm sei gesagt worden, dass zwei Polizeibeamte hätten verletzt werden können. Dass der Vorfall zwei Stunden gedauert haben solle, finde er allerdings „schwer zu glauben“. Angesichts der Massen von Fahrzeugen und Menschen auf den Straßen New Yorks könnte aber auch schon eine minutenlange Verfolgungsjagd „extrem gefährlich“ sein.
Harrys Mutter Diana war im August 1997 bei einem Verkehrsunfall in Paris gestorben, als sie von Paparazzi verfolgt wurde. Wiederholt hat Harry berichtet, wie sehr ihn der Tod seiner Mutter belastet hat. Als knapp 13-Jähriger folgte Harry neben seinem Vater Charles – dem heutigen König – und dem älteren Bruder William Dianas Sarg zu Fuß durch London. Die Bilder gingen um die Welt. In seiner Biografie „Reserve“ schilderte der Prinz, wie er versuchte, den Unfall zu verarbeiten: Er habe sich bei einem Besuch in Paris von einem Taxi durch den Tunnel fahren lassen, in dem seine Mutter verunglückte – und zwar im genau gleichen Tempo wie ihr Wagen damals.
Harrys Kampf gegen die Boulevardpresse
Der geschilderte Vorfall in New York dürfte dem ohnehin miserablen Verhältnis des 38-Jährigen zur Boulevardpresse weiteren Schaden zufügen. Immer wieder macht Harry den britischen „Boulevards“ heftige Vorwürfe für den Tod seiner Mutter. In einer BBC-Dokumentation sagte er einmal: „Jedes Mal, wenn sie ausgeht, war da eine Meute von Menschen, die auf sie gewartet hat. Wie ein Rudel Hunde folgten ihr, jagten sie, belästigten sie, beleidigten sie, spuckten auf sie.“ , versuchte eine Reaktion, das ein Foto zu bekommen, wie sie um sich schlägt.
Auch für das schlechte Verhältnis zur königlichen Familie um König Charles und Thronfolger William macht Harry die Presse verantwortlich. Derzeit laufen in London mehrere Klagen von Harry gegen Verlage, denen er vorwirft, unrechtmäßig Informationen über ihn erlangt zu haben. Zudem klagt der Prinz gegen die Entscheidung der britischen Regierung, ihm selbst dann keinen Polizeischutz zu gewähren, wenn er selbst dafür aufkommt.
„Auch wenn Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf ein gewisses Interesse seitens der Öffentlichkeit treffen, sollte dies niemals auf Kosten der Sicherheit von irgendjemandem gehen“, sagte Harrys Sprecher und warnte davor, die von den Paparazzi gemachten Bilder zu veröffentlichen: „Diese Bilder zu verbreiten Angesichts der Kunst und Weise, wie sie erlangt wurden, eine äußerst aufdringliche Praxis, die für alle offensichtlich gefährlich ist.
Meghan hatte am Dienstagabend in New York einen Preis für ihren Einsatz für Frauen und Mädchen erhalten. Es war der erste gemeinsame öffentliche Auftritt des Paares, seitdem Harry allein am 6. Mai bei der Krönung seines Vaters in England war.
dpa
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