Kinder mit Lernstörungen wie Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), Rechenschwäche oder ADHS benötigen mehr als nur klassische Nachhilfe – sie brauchen gezielte, ganzheitliche Unterstützung. Genau hier kommt die Lerntherapie ins Spiel. Der Beruf des Lerntherapeuten bzw. der Lerntherapeutin verbindet pädagogisches, psychologisches und didaktisches Wissen zu einer wirksamen Hilfe für betroffene Kinder und Jugendliche.
Doch wie wird man Lerntherapeut/in? Welche Ausbildung ist die passende, und worauf sollte man bei der Wahl achten? In diesem Artikel erhalten Sie einen fundierten Überblick über die wichtigsten Ausbildungswege und Entscheidungskriterien.
Was macht ein/e Lerntherapeut/in genau?
Lerntherapeut/innen arbeiten individuell mit Kindern und Jugendlichen, die in bestimmten Bereichen massive schulische Probleme haben. Sie kombinieren förderpädagogische Methoden, psychologische Begleitung und didaktische Hilfestellung. Anders als in der Nachhilfe geht es in der Lerntherapie nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Überwindung emotionaler Blockaden, die durch langanhaltende Misserfolge entstehen.
Zielgruppen der Lerntherapie
- Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)
- Kinder mit Rechenschwäche (Dyskalkulie)
- Schüler mit Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsproblemen (z. B. ADHS)
- Kinder mit sprachlichen Entwicklungsverzögerungen
- Jugendliche mit Prüfungsangst oder Motivationsproblemen
Welche Ausbildungswege gibt es?
Da „Lerntherapeut/in“ keine geschützte Berufsbezeichnung ist, gibt es verschiedene Wege in den Beruf. Die Wahl hängt von der eigenen Vorbildung, dem gewünschten Arbeitsfeld und den zeitlichen Möglichkeiten ab. Die lerntherapeut ausbildung auf lerntherapie-beckmann.de richtet sich sowohl an Quereinsteiger als auch an pädagogisch Vorgebildete.
- Weiterbildung bei privaten Instituten
Zahlreiche anerkannte Institute (z. B. FiL, IFLW, Duden Institute) bieten strukturierte Weiterbildungen mit Zertifikat an.
- Dauer: 12–24 Monate
- Form: Präsenz, Online, Fernstudium oder berufsbegleitend
- Inhalte: Diagnostik, Therapie bei LRS/Dyskalkulie, Gesprächsführung, Praxisfälle
- Abschluss: Zertifizierter Lerntherapeut/in (anerkannter Anbieter)
✅ Ideal für Berufstätige mit pädagogischem Hintergrund oder Quereinsteiger mit Erfahrung.
- Studium mit Schwerpunkt Lerntherapie
Einige Hochschulen bieten Studiengänge oder Studienschwerpunkte in Lerntherapie, Heilpädagogik oder Förderpädagogik an.
- Abschluss: Bachelor oder Master
- Zielgruppe: Schulabgänger oder Akademiker mit Interesse an therapeutischer Arbeit
- Vorteil: Akademischer Titel, tiefgehende Qualifikation
- Nachteil: Lange Studiendauer, kostenintensiver
✅ Gut geeignet für junge Menschen, die den Beruf von Grund auf akademisch erlernen möchten.
- Zusatzqualifikation im pädagogischen Beruf
Lehrer, Sozialarbeiter, Erzieher oder Logopäden können sich über kompakte Kurse weiterbilden lassen.
- Dauer: wenige Monate bis 1 Jahr
- Voraussetzung: pädagogische Vorbildung
- Einsatzmöglichkeit: Integration in bisherigen Beruf, z. B. als Schultherapeut/in
✅ Effektiv, um bestehende Qualifikationen zu erweitern.
- Fernstudium Lerntherapie
Immer beliebter wird das flexible Lernen von zu Hause aus:
- Vorteile: ortsunabhängig, individuell planbar, oft mit Praxisphasen
- Dauer: ca. 12–18 Monate
- Abschluss: Zertifikat oder Teilnahmebescheinigung
- Achtung: Unbedingt auf Seriosität des Anbieters achten!
✅ Perfekt für Berufstätige oder Eltern, die sich flexibel weiterbilden möchten.
Worauf sollte man bei der Auswahl achten?
Anerkennung & Qualität
Achten Sie auf die Zertifizierung durch Fachverbände wie den Verband für integrative Lerntherapie (FiL) oder das Dachverband Lerntherapie e.V..
Praxisbezug
Eine fundierte Ausbildung sollte praktische Übungseinheiten, Supervision und reale Fallarbeit beinhalten.
Zielgruppe
Ist die Ausbildung auf Ihre berufliche Situation abgestimmt? Achten Sie darauf, ob sie für Quereinsteiger, Lehrer oder Akademiker gedacht ist.
Kosten & Förderungen
Die Kosten schwanken stark – vergleichen Sie Angebote, und prüfen Sie Fördermöglichkeiten wie Bildungsgutscheine oder Ratenzahlung.
✅ Zusammenfassung: Welche Ausbildung ist die richtige für Sie?
Ausbildungsweg | Geeignet für | Dauer | Vorteile |
Weiterbildung (Institut) | Berufstätige, Quereinsteiger | 12–24 Monate | Flexibel, praxisnah |
Studium | Schulabgänger, Akademiker | 3–5 Jahre | Tiefgründig, akademisch |
Zusatzqualifikation | Pädagogen, Erzieher | 6–12 Monate | Ergänzend, berufsintegrierbar |
Fernstudium | Berufstätige, Eltern | 12–18 Monate | Flexibel, ortsunabhängig |
Die richtige Ausbildung zum Lerntherapeuten hängt stark von Ihrer Ausgangssituation, Ihren beruflichen Zielen und Ihrem Lernstil ab. Wichtig ist eine fundierte, anerkannte Qualifikation, die Theorie und Praxis vereint – damit Sie optimal vorbereitet sind, Kinder auf ihrem Weg zu stärken und zu fördern.