Apple-Headset am Steuer des SUV? Kreative und fragwürdige Videos mit Vision Pro machen die Runde
Home-Kino, spielerisches Putzen und ein Partner mit hübscherem Gesicht: Nutzer zeigen, wie sie das Headset verwenden. Doch manche Videos sind manipuliert.
Am Freitag kam die Vision Pro in die amerikanischen Läden, das Headset von Apple, das sieht aus wie eine Skibrille und den Nutzer in eine halb virtuelle Realität eintauchen lässt. Jetzt kursieren in sozialen Netzwerken die ersten Videos der Nutzer.
Einer zeigt, wie er sein Wohnzimmer mit virtuellen Leinwänden vollstellen kann, auf denen er Basketball schauen, sich daneben über die Teams informieren und in einem weiteren Fenster durch soziale Netzwerke scrollen kann.
Das Apple Vision Pro sieht Wahnsinnig aus. 😳 pic.twitter.com/gKIbiiutWq
– DramaAlert (@DramaAlert) 3. Februar 2024
Während großflächige Videos bereits in den Apple-Werbespots zur Vision Pro beworben wurden, haben Nutzer auch neue, kreative Ideen. Zum Beispiel für eine App, die sich merkt, wo man schon Staub gesaugt hat und wo nicht.
– Daniel Beauchamp (@pushmatrix) 23. Januar 2024
Etwas irritierend sind die Videos, die Menschen auf offener Straße machen. Denn die Vision-Pro-Brille ist nicht durchsichtig, sie projiziert lediglich ein gefilmtes Bild der Straße auf Bildschirme, die in der Brille direkt vor den Augen sitzen.
Das folgende Video zeigt in der oberen Hälfte, wie es aussieht, mit dem Apple Pro durch die Stadt zu versuchen. Unten sieht man, wie der Nutzer für die Umgebung aussieht. Vor allem dann, wenn er während des Gehens in der Luft herumtippt, wirkt das beunruhigend: Von außen ist unklar, was er sieht und was nicht.
Ihr seid alle nur neidisch 🥽 pic.twitter.com/iTVFRdRD25
– GregsGadgets (@GregoryMcFadden) 5. Februar 2024
Ein halb präsenter Fussgänger ist das eine. Wohl am meisten Aufregung erhielt jedoch das Video einer Person, die mit dem Headset am Steuer des neuen Tesla Cybertruck sitzt.
Wir sind wirklich in der Endzeit pic.twitter.com/Eq7z9jNpv8
– juju 💰 (@ayeejuju) 4. Februar 2024
Dazu äusserte sich sogar der amerikanische Verkehrsminister Pete Buttigieg mahnend auf der Plattform X, früher Twitter: Fahrer müssten auch bei aktivierter Fahrassistenz stets die Kontrolle behalten.
Der Instagram-Nutzer, der das Video ursprünglich gepostet hatte, stellte nach der großen Aufregung klar, dass das Video ein Witz bzw. eine Inszenierung war. Das Display habe die Straße angezeigt und die Fahrassistenz sei nicht aktiviert, behauptet er.
Generell sollte man skeptisch bleiben: Nicht alle Videos zeigen echte Anwendungen. Manche wollen nur unterhalten oder lustige Ideen für Produkte teilen. Zum Beispiel der Macher dieses Videos. Es wirkt, als würde eine Frau mit der Vision Pro das Gesicht ihres Partners gegen das eines Schauspielers tauschen.
Apple Vision Pro Deepfake-App-Konzept #applevisionpro #apple #visionpro pic.twitter.com/Zx8KVW1uuY
– Jesse Richards (@iamjesserichard) 3. Februar 2024
Apple verwendet auf jeden Fall von den Videos, ob echt oder gefälscht. Sie regen das Nachdenken darüber an, wie das Headset im Alltag nützlich sein könnte, und bringen Entwickler auf Ideen für den App-Store der Brille. Interessante Anwendungen braucht es, wenn mehr als nur die größten Fans 3500 Dollar für ein Headset ausgeben sollen.
Eine solche hat die Immobilienplattform Zillow bereits für die Vision Pro lanciert: Nutzer können mit dem Headset nun dreidimensionale Wohnobjekte besichtigen statt zweidimensionale Fotos auf dem Laptop oder Handy anzuklicken. Unklar ist, bei wie vielen Objekten eine solche Art der Besichtigung bereits möglich ist.
Die Videos zeigen, dass Apple bereits gelungen ist, woran Mark Zuckerberg scheiterte: Das Leben in der vermischten Realität, dem Metaversum, ist plötzlich eine interessante, wenn nicht sogar verlockende Zukunftsvision.